BDSM ist eine Abkürzung für mehrere englische Worte:
- Bondage & Discipline (B&D)
- Domination & Submission (D&S)
- Sadism & Masochism (S&M)
Zu deutsch heisst das: Fesselung und Disziplin, Dominanz und Unterwerfung, Sadismus und Masochismus.
In unseren Breiten werden diese Begriffe, die ein ziemliches Spektrum an sexuellen Praktiken abdecken, oft auf Sadomasochismus oder SM verkürzt.
Sadomasochismus leitet sich von den beiden Namensgebern Donatien Alphonse Francois Marquis de Sade und Leopold von Sacher-Masoch ab, wobei sich die sadomasochistische Subkultur heute von ihren Namensgebern eher distanziert.
Die deutschen Medien, seien es nun Zeitungen, Fernsehsender oder Radioanstalten, haben BDSM in den letzten Jahren verstärkt für sich als Thema entdeckt.
Sei es der ‚Spiegel‘, der ‚Stern‘, die ‚taz‘ , Sex-Postillen wie ‚Praline‘ oder ‚Coupe‘, ‚Liebe Sünde‘ oder ‚Peep‘: nahezu alle haben dem Thema BDSM ihre Aufmerksamkeit erwiesen.
Auch die Porno-Industrie hat entdeckt, dass es hier Gewinne zu erzielen gibt, und so hat mittlerweile jedes grosse Label eine eigene SM-Reihe. In den guten alten ‚Beate-Uhse‘-Läden kann man für teures Geld BDSM-Utensilien erstehen, und in den Diskotheken boomen Lack- und Lederparties.
Mittlerweile kann sich die Mehrzahl der Deutschen durchaus eine Vorstellung von SM oder Sadomasochismus machen – leider oft eine falsche.
Eine Definition, was BDSM denn nun eigentlich ist, fällt schwer. Der Begriff umfasst ein riesiges Spektrum an sexuellen Praktiken, ist nicht auf die Heterosexuellen oder Gays/Lesben beschränkt, und nicht alle BDSMler lassen sich auspeitschen, stechen anderen Nadeln durch die Brust oder laufen in Lack und Leder durchs Leben. Jede/r BDSMler hat seine eigene Vorstellung von seinem BDSM.
Im Zusammenhang mit BDSM müssen Stereotype vergessen werden.
Vielleicht lässt sich BDSM ganz gut mit Essen vergleichen: BDSM ist so verschieden wie die Küchen dieser Welt, und jedes Individuum hat seine eigenen Präferenzen, wenns um Futtern geht.
Eines haben aber alle BDSMler gemeinsam, etwas, dass man vielleicht als Grundgesetz des BDSM bezeichnen könnte: SSC (oder eben RACK).
SSC ist (wer hätte es gedacht) wiederum eine Abkürzung und bedeutet:
Safe, Sane & Consensual.
Sicher, mit gesundem Menschenverstand und einvernehmlich findet BDSM also statt, oder anders ausgedrückt:
Die Partner handeln aus freiem Willen, sie agieren einvernehmlich, bringen sich Vertrauen entgegen und sorgen dafür, dass bleibende physische oder psychische Schäden möglichst vermieden werden. Beiden Theorien ist jedoch als nahezu wichtigstes Element die Einvernehmlichkeit gemein. Ohne Einvernehmlichkeit kein BDSM.
Echte Vergewaltigung oder alltägliche Gewalt gegen Frauen und Männer hat im Bereich von BDSM keinen Platz.