Semenawa wird frei übersetzt häufig mit „Torture Rope“ oder „Folter-Seil“ betitelt. Letzteres ist zumindest die wörtliche Übersetzung aus dem Japanischen, führt jedoch häufig zu falschen Assoziationen dahingehend, als das viele Menschen meinen, Semenawa müsse weh tun und es würde zwingend darum gehen, dem gefesselten Partner mit dem Seil Schmerzen zu bereiten.
Bei Semenawa geht es weniger um das zufügen von Schmerzen, als eher um die Hingabe und Aufgabe. Semenawa bedeutet eher „Grenzerfahrung“. Gemeinsam und progressiv eine Steigerung der Intensität und Restriktivität in der Session aufzubauen. Sich gemeinsam einer physischen oder psychischen Grenze zu nähern. Diese Anstrengung als gefesselter Part für jemanden aushalten zu wollen. Sich ganz in diese Aufgabe hineinzugeben.
Im Semenawa gibt es während einer Fessel-Session häufig den Moment, in dem man sich als gefesselter Part fragt „Wie soll ich das weiter aushalten? ich werde bestimmt sterben!“. Was nun dramatisch klingt, wird im Moment selbst jedoch oft mit großer Friedlichkeit empfunden (und ist faktisch natürlich sehr weit vom Tod entfernt). Sich in einer körperlich oder psychisch maximal herausfordernden Situation zu befinden wird sehr bewusst erlebt, dabei jedoch wenn es gelingt sich hinzugeben, großer Frieden und Ruhe empfunden.
Semenawa